12. April 2024 LigniLabs ist seit April 2024 ein Portfolioprojekt...
F&E
Vor dem Hintergrund massiver Esca-Ausbrüche in den letzten Jahren hat LigniLabs mit der ESCApe-Technologie spezielle Mikroträger entwickelt, die in der Lage sind, gegen ESCA wirksame Wirkstoffe zu verkapseln und direkt in der Pflanze anwendbar zu machen, um die ESCA-Krankheit erstmals effektiv bekämpfbar zu machen.
Unsere Mikrocarrier im Produkt ESCApe bestehen aus Lignin, einem biobasierten und biologisch abbaubaren Rohstoff, der neben Zellulose der Hauptbestandteil von Holz ist. Die so vorbereiteten Transportvehikel werden mit Fungiziden beladen und direkt in den Stamm der Pflanzen injiziert. Da ESCA-Pilze das Lignin unserer Mikroträger abbauen und gleichzeitig den Wirkstoff freisetzen, können sie direkt vor Ort wirksam bekämpft werden. Durch diesen hochselektiven Freisetzungsmechanismus wird der Pilzbefall an Ort und Stelle und mit maximaler Effizienz bekämpft. Unser Produkt ESCApe bietet somit die Möglichkeit, mit einer einzigen Anwendung sowohl eine kurative als auch eine protektive Langzeitbehandlung der Esca-Krankheit zu erreichen. Die benötigten Fungizidmengen werden auf ein Minimum reduziert und die Produktanwendung ist sicher für Anwender und Umwelt.
Wie funktioniert ESCApe?
ESCA
Esca hat sich weltweit zu einer der ansteckendsten und gefürchtetsten Rebholzkrankheiten entwickelt und bedroht den Weinbau in ähnlichem Maße wie die Reblaus zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Esca ist ein Komplex verschiedener pilzlicher Krankheitserreger, die sich im Inneren der Rebe ausbreiten und zur Verstopfung der Leitungsbahnen und schließlich zum Zerfall des Rebholzes (Weißfäule) führen. Aufgrund der Sprödigkeit und leichten Brennbarkeit des befallenen Rebholzes wurde der Name “Esca”, lateinisch für “Zunder”, für die Krankheit abgeleitet. Ist eine Pflanze erst einmal mit Esca infiziert, gibt es noch kein Pflanzenschutzmittel, das die Krankheit heilen könnte. Konventionelle Spritzungen mit Fungiziden sind unwirksam, da die Erreger im Inneren der Pflanze nicht erreicht werden. Letztlich müssen die betroffenen Winzer alle befallenen Rebstöcke aus dem Weinberg entfernen und neu anpflanzen.